Brautschatz – Das Brautkleid der Träume
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„Das Brautkleid muss hüpfburgtauglich sein!“
Das war die wichteste Information bei unserem ersten Treffen und damit das Fundament für ein ganz besonderes Projekt.
Die Motivation und Ideenfindung
Ende 2014 sprach mich eine liebe Freundin an, ob ich Ihr Brautkleid anfertigen möchte. Ein solch großes und aufwendiges Kleidungsstück hatte ich seit meiner Bachelorarbeit nicht mehr geschaffen- mit dem feinen Unterschied im Auftrag anzufertigen. Ich fühlte mich sehr geehrt und hatte mich schnell dafür entschieden. Bei so einem Anlass reicht es nicht das Kleid einfach zu nähen. Die Braut sollte sich an ihrem Tag mit dem Kleid einfach rundum zufrieden fühlen. Mein kleines Ziel war also aus der Braut die heißeste und glücklichste Person der ganzen Party zu machen.
Wir setzten uns zusammen und sammelten Ideen. Unter dem Thema Hippie, bzw. 70er Jahre und in Betracht des Aspekts der schon genannten „Hüpfburgtauglichkeit“, begann ich meine Recherche. Die ersten Zeichnungen auf Papier und am PC entstanden und wurden gemeinsam abgesprochen. Nachdem der Stil klar und die Zeichnungen fertig waren, begann ich parallel, den ersten Rumpfgrundschnitt und suchte nach geeigneten Stoffen.
Die Umsetzung
Mit einer guten Freundin und ehemaligen Kommilitionin besuchte ich das Erfurter Stoffgeschäft Alfatex. Und es war ein absoluter Glücksgriff. Ich fand alle Stoffe (inklusive Probestoffe), welche ich für das Brautkleid benötigte. Nachdem ich der Zukünftigen die Spitze, den wichtigsten Stoff des Kleides, zeigte und schon ein bisschen Angst bekam es würde ihr nicht gefallen, wurde ich eines Besseren belehrt. Es gefiel ihr so gut, dass fortan der Satz das Ziel des ganzen Projekts war:
„Ich werde soo schön sein!“
So etwas macht ja auch gar keinen Druck und so konnte ich in aller Ruhe fortfahren 🙂 Auf die Rumpfkonstruktion folgten diverse Schnittabwandlungen für die Corsagenunterkonstruktion aus Seide, das mit der Corsage verbundene Chiffonoberteil und der Rumpf aus Spitze. Danach begann ich den Entwurf für den Rock und die damit zusammenhängenden Abwandlungen für die 3 Materialien. Denn das Lagenprinzip und die damit entstehende, angemessene Voluminösität, welches ich für das Oberteil des Kleides anfertigte, setzten sich auch in den Rockkonstruktionen fort. Die anspruchsvollste Aufgabe neben dem Schnitt der Corsage, war jedoch die Ärmelkonstruktion. Der weite Trompetenärmel gelang erst nach dem dritten Probemuster.
Schließlich zufrieden mit allen Schnitten konnte ich mit dem Zuschnitt der Originalstoffe beginnen. Nach und nach verband ich Seide, Chiffon und Spitze miteinander und alles fügte sich zu einer Einheit. Eine letzte Anprobe des Brautkleides folgte und zauberte der zukünftigen Braut schon vorab ein breites Lächeln aufs Gesicht.
Das Kleid war für die Braut und mich ein ereignisreiches, spannendes und wunderschönes Projekt. Ich habe viele neue Erkenntnisse gewonnen, meine Erfahrung mit schwierigen Stofflichkeiten gemacht und wieder Übung in der Konstruktion von Schnitten bekommen.
An den Bildern ist zu erkennen, dass der Tag ein Fest war. Die Hüpfburg wurde in windeseile erobert und die Braut war rundum zufrieden und einfach sooo schön 🙂